Das Strafrecht befindet sich gegenwartig im Umbruch. Hiervon betroffen sind die Straftheorien ebenso wie die Ausgestaltung des Prozesses. Die Prozessrealitat ist gepragt von Entwicklungen, die sich als Okonomisierung, Medialisierung, politisierte Aufarbeitung und Opferausrichtung zusammenfassen lassen. Sie trifft auf Strafkonzepte, welche von der klassischen straftheoretischen Kontroverse bestimmt und durch diese gerechtfertigt werden. Um die Legitimitat der modernen Prozesswirklichkeit beurteilen zu konnen, uberpruft Hanna Weyrich ihre Kompatibilitat mit den bestehenden Theorien. Dabei werden auch die Straftheorien selbst kritisch hinterfragt. Als Prufungsmassstab wendet die Autorin in der Folge ein auf straftheoretischer Basis entwickeltes "differenzierendes Phasenmodell" an. Dieses erlaubt es, die verschiedenen Aspekte und Ebenen von Strafe und ihre Realisierung durch den Prozess zu erfassen und auf ihre Legitimitat zu untersuchen.